2012/02/02

Eine Geschichte aus Lappland

In Lappland wird eine alte Geschichte erzählt.
Früher kam der Hund, der damals noch ein wildes Tier war, zu den Lappen und bat sie, ihn in ihre Dienste zu nehmen. Denn es war für ihn zu schwer geworden, in der Wildnis seine Nahrung zu suchen und er mußte viel hungern.

Die Lappen aber waren froh, einen Helfer für ihre Arbeit zu finden. Sie hatten schon versucht, ein Wolfsjunges zum Rentiertreiben abzurichten, doch als es groß war, fiel es über die Renntiere her und tötete sie.
Der Hund aber versprach, die Herde gut zu bewachen und forderte für seinen Dienst nur reichlich Nahrung und gute Behandlung. Und noch eins: wenn er zu alt für die Arbeit sein würde und den Rentierherden nicht mehr folgen könnte, sollten ihn die Lappen töten.

Die Lappen halten noch heute dieses Versprechen und lassen ihre Hunde nicht leiden. Keiner tötet jedoch seinen eigenen Hund, sondern jeder bittet seinen Freund, dies für ihn zu tun.
Beim jüngsten Gericht erscheint der Hund vor Gott; und ob er ein gutes oder ein schlechtes Zeugnis ablegt, ist entscheidend für die Beurteilung seines Herrn ...

(Autor unbekannt)

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