2012/02/02

Ohne Titel

Es wurde behauptet, der Mensch nehme in den Augen seines Hundes eine gottgleiche Stellung ein. Doch wenn wir bedenken, daß unsere Vorstellungen von Göttlichkeit zu der allgemeinen Anschauung geführt haben, der Herr sei ein allmächtiges und allwissendes Wesen, daß in menschengleicher Weise liebe, hasse, begehre, belohne und strafe, braucht man nicht viel Phantasie, um zu verstehen, daß aus der Warte des Hundes dessen Herr ein in der Höhe geschossener, außergewöhnlich listiger Artgenosse ist - von einer äußeren Gestalt und einem Verhalten, die sich fraglich von denen gewöhnlicher Hunderassen unterscheiden, aber gleichwohl hündisch im Kern ihres Wesens sind.

Schon als kleines Mädchen wußte ich, daß kein Tier seine Freude so lebhaft auszudrücken vermag wie ein Hund.
Wenn ich Tina jedoch eröffnen mußte, daß sie mich nicht begleiten könne, und "nein" sagte, blickte sie mich mit einem so herzzerreißenden Ausdruck an, daß es kaum zu ertragen war. Kein Tier kann eine so tief enttäuschte "Miene aufsetzen" wie ein Hund, der ein Nein hinnehmen muß.

(Autor unbekannt)

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