Unsere
Blicke haben sich getroffen, als sie meinen Korridor entlang ging und in die
Zwinger schaute ... Ich spürte ihre Not sofort und wusste, dass ich ihr helfen
musste. Ich wedelte mit dem Schwanz, nicht zu stark, damit sie sich nicht
fürchten würde.
Als
sie an meinem Zwinger stehen blieb, habe ich ihr den Blick nach hinten
versperrt, damit sie das kleine Missgeschick, das mir passiert war, nicht sehen
würde. Ich wollte nicht, dass sie erfährt, dass ich heute nicht ausgeführt
worden bin. Manchmal haben die Leute hier so viel zu tun und ich wollte nicht,
dass sie einen schlechten Eindruck von ihnen bekäme. Als sie die Karte mit
meiner Beschreibung las, habe ich gehofft, dass meine Vergangenheit sie nicht traurig
machen würde. Ich kann nur nach vorne schauen und möchte jemandem etwas
bedeuten.
Sie
beugte sich zu mir herunter und machte leise Kussgeräusche.
Ich
drückte meine Schulter und meinen Kopf gegen die Gitterstäbe, um sie zu
beruhigen. Sanfte Fingerspitzen streichelten meinen Nacken, sie hat die
Gesellschaft dringend gebraucht.
Eine
Träne lief ihr über die Wange und ich hob meine Pfote, um ihr zu versichern,
dass alles gut werden würde. Kurz darauf öffnete sich meine Zwingertür und ihr
Lächeln strahlte mich so an, dass ich sofort in ihre Arme gesprungen bin.
Ich
versprach ihr, dass sie bei mir in Sicherheit wäre.
Ich
versprach ihr, sie immer zu begleiten.
Ich
versprach, alles dafür zu tun, dass ich ihr strahlendes Lächeln und das
Glitzern in ihren Augen sehen würde.
Ich
hatte solches Glück, dass sie ausgerechnet meinen Korridor entlang gegangen
ist.
So
viele andere sind da draußen, die noch nicht diese Korridore entlang gegangen
sind.
So
viele, die noch gerettet werden müssen.
Wenigstens
konnte ich einen von ihnen retten.
Ich
habe heute einen Menschen gerettet ...
(Autor unbekannt)
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