2017/08/25

Vom Abenteuer, einen neuen Hund zu finden … (4)

… und davon, mit Enttäuschung leben zu müssen
 
In der vergangenen Woche kam ich mit einer Familie in Kontakt, die ihren 6 Monate alten Chihuahua abgeben wollte. Ein Besuch bei dem Rüden und seiner Familie war erfolgreich. Ich verliebte mich sofort in den kleinen Prinz Charming. Elisa ignorierte ihn, was aber nicht zwangsläufig ein schlechtes Zeichen war.
Am Montagnachmittag holte ich den 1,4 Kilo-Zwerg für ein paar Probetage ab und wir fuhren zu uns nach Hause. Für den Hund und mich lief alles gut. Der Kleine eroberte die Wohnung, hatte Spaß (er war ein richtiger kleiner Clown), lebte sich ein. Nicht gut lief es für Elisa. Sie war total gestresst. Es steigerte sich so, dass sie schließlich nur noch auf der Flucht war und unter sich machte.
Also musste ich eine Entscheidung treffen. Für mich ist klar, Elisa geht vor. Sie ist eine alte Dame, die das Recht auf Ruhe, Geborgenheit und einen schönen Lebensabend hat. Ihr Wohl steht für mich an erster Stelle (weshalb ich überhaupt auf der Suche nach einem Partnerhund für sie bin) und ich liebe sie aus ganzem Herzen. Ob sie sich irgendwann mit dem Rüden arrangieren würde, stand in den Sternen.
Gleichzeitig fühlte ich mich jedoch auch schon verantwortlich für den möglichen Neuzugang. Ihn länger bei uns zu behalten hätte für ihn bedeutet, sich einzuleben und dann schon wieder aus seinem Zuhause rausgerissen zu werden.
Letztendlich entschied ich mich dafür, Prinz Charming umgehend zu seiner Familie zurückzubringen, um so beiden Hunden möglichst gerecht zu werden.
Elisa war überglücklich, als ich allein zurückkam. Ich bin traurig und mir geht das Bild nicht aus dem Kopf, wie er mir hinterher sah, als ich mich auf den Heimweg machte. Auch das Wissen, dass ich vernünftig und im Sinne beider Hunde gehandelt habe, hilft mir nur bedingt.
Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass der Kleine ein neues Zuhause bekommt, in dem er geliebt, verwöhnt und umsorgt wird.
 
© Isa of Mayflower

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