2017/07/16

Mein Herz bricht

Die Abschiede von meinen Hunden Isa und Junior vor einigen Jahren (Mai 2004 und Dezember 2005) kamen plötzlich, die Entscheidungen sie gehen lassen zu müssen waren innerhalb weniger Stunden notwendig. Zurück blieben Speedy und ich, doch auch unsere gemeinsame Zeit währte nicht mehr lange (bis Mai 2006). Speedy war bereits seit längerer Zeit krank, der Verlust seines Halbbruders Junior löste eine Abwärtsspirale aus. Leiden musste er nicht, dafür haben der Tierarzt und ich gesorgt, aber es war nicht möglich, das nahende Ende aufzuhalten. Eines Morgens sah mich mein kleiner Mausemann an und ich konnte in seinen Augen sehen, dass er nicht mehr weiter wollte. Der Abschied war da und wenige Stunden später ließ ich ihn gehen.
 
Lange Zeit dachte ich, es wäre einfacher, wenn man sich auf das Ende vorbereiten kann ... Nun ist es wieder soweit, ein Abschied steht bevor, und es fühlt sich für mich noch schwerer an. Seit einigen Wochen gehen Finja und ich die letzten gemeinsamen Tage, und mein Herz bricht jeden Tag ein wenig mehr ...
 
Finja kann immer schlechter laufen, Nervenstränge sterben nach und nach ab, sie verliert die Kontrolle über ihre Hinterbeine. Irgendwann wird sie gelähmt sein, was nicht nur bedeutet, dass sie gar nicht mehr stehen und laufen kann, sondern auch keine Kontrolle mehr über Darm und Blase haben wird. Heilbar ist der Prozess nicht, alle Versuche das Fortschreiten wenigstens aufzuhalten oder zu verlangsamen, sind gescheitert. Seit 3 Tagen kann sie sich nur noch mit einer Geh-/Tragehilfe fortbewegen. Das ist schwierig für sie und für mich körperlich kaum zu leisten. Ein Rollwagen wäre eine Lösung. Heute hatte ich einen Anbieter gefunden, der Rollwagen verleiht, doch leider ist zurzeit Urlaubszeit. Eine Lieferung wäre frühestens in 2 1/2 Wochen möglich - zu spät für Finja.
 
Schon beim ersten Tierarztbesuch habe ich klargemacht, so lange Finja Lebensqualität hat, werde ich alles tun, um ihr zu helfen, jedoch soll sie auf keinen Fall leiden. Wenn ihre Aktivität auch nachlässt, hat sie bisher noch immer Lebensqualität: sie freut sich über Leckerchen, ihr Appetit ist unverändert, sie möchte spielen, freut sich über Besuch, bewacht ihr Revier, freut sich über Hundekontakte. Einerseits den körperlichen Verfall beobachten zu müssen, andererseits ihren ungebrochenen Lebenswillen zu sehen, das ist eine quälende Situation. Ich will den Abschied nicht aus egoistischen Gründen hinausschieben, aber auch nicht verfrüht ihr Leben beenden.

Die Regenbogenbrücke wartet ...
 
© Isa of Mayflower

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