Wenn
es nicht so kitschig wäre, würde dieser kurze Text den Titel „Hommage an den
Hund“ tragen. Denn nichts anderes ist es.
Jeder
Hundehalter kennt das: Man kommt todmüde, gestresst und meistens auch noch
schlecht gelaunt nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause, wirft den
Schlüssel in die Ecke, zieht die Schuhe aus – und schlagartig bessert sich die
Stimmung.
Der
Grund: ein kleiner (oder auch großer), heftig mit dem Schwanz wedelnder
Vierbeiner, der einen – je nach Strenge der Erziehung – mehr oder weniger
überschwänglich begrüßt, aufgeregt auf und ab springt, und (was in meinem Fall
aufgrund der eher nicht so strengen Erziehung zutrifft) uns voller Freude übers
Gesicht schleckt, denn für ihn zählt nur eines: Frauchen ist wieder daheim!
Plötzlich vergisst man zumindest kurzzeitig seine Sorgen, packt die Leine und
beginnt mit der zweitschönsten Nebenbeschäftigung der Welt: einem Spaziergang
mit dem geliebten Hund.
Bei
einem solchen erlebt man allerlei lustige Dinge. Ich erfreue mich immer wieder
daran, die unterschiedlichen Hunde mit ihren Eigenheiten zu beobachten.
Sei
es der kleine Mops Harley, der voller Überzeugung und mit größter Motivation
jeden Radfahrer, der sich „seiner“ Hundewiese nähert, verbellt, die schon etwas
in die Jahre gekommene Mischlingsdame Jenny, die sich wie ein junger Hund
hingebungsvoll auf einem toten Regenwurm wälzt, der übermütige Beagle
Ferdinand, der bei jeder Hundebegegnung ein Freudengeheul loslässt, das Mark
und Bein erschüttert, oder eben meine Grete, die es liebt, sich alle paar Meter
ins kühle Gras zu legen und sich den Bauch kraulen zu lassen.
Auf
Nicht-Hunde-Menschen mögen diese Verhaltensweisen vielleicht nicht so
herzerwärmend wirken wie auf mich und bei der einen oder anderen werden sie
wohl auch die Nase rümpfen. Vielleicht haben es auch manche Hunde-Menschen
verlernt, sich dieser hündischen Eigenheiten anzunehmen, aber womöglich wecken
diese Zeilen ein wieder Bewusstsein dafür, mehr auf die Lebensfreude und
Ehrlichkeit des eigenen und auch anderer Vierbeiner zu achten und sich davon
eine Scheibe abzuschneiden.
Ich
kann mir ein Leben ohne meine Grete nicht mehr vorstellen, denn obwohl es
natürlich nicht immer nur ein Honiglecken ist und ein Hund auch sehr viel
Verantwortung und Verpflichtung mit sich bringt, versüßt mir der kleine
Krawauzl, wie ich sie liebevoll nenne (eine Wortkreation, die sich aus
„krawutisch“ und „Wauzl“ zusammensetzt), den Alltag und bringt die nötige
Abwechslung in ein oft so tristes Grau-in-Grau, die ich nicht mehr missen
möchte.
(Irene
Mihatsch; Quelle)
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