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Dieser Blog soll nicht nur eine Sammlung sein für alle, die wie ich Gedichte, Texte und einfach alles zum Thema Hund mögen, sondern auch eine Anerkennung für alle Autoren und Künstler, die uns mit ihren Werken große Freude bereiten, manchmal Trost spenden oder uns die Augen öffnen möchten für Missstände.

This blog is not only a collection for all of you who, like me, love poems, texts and simply everything about dogs, it is also intended to give recognition to all authors and artists who with their work give us great pleasure, sometimes solace and who also want to open our eyes to the abuse and neglect of animals.

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Ausgenommen meine eigenen Arbeiten, unterliegen alle in dieser Sammlung veröffentlichten Gedichte, Zitate, Geschichten etc. dem Urheberrecht des jeweiligen Verfassers. Leider ist mir dieser in den wenigsten Fällen bekannt. Ich möchte mich bei allen Autoren entschuldigen, die ich nicht namentlich erwähnt habe. Ich arbeite daran, die Autoren zu finden. Wer hier einen eigenen Text findet, dem wäre ich für eine Nachricht dankbar. Ich werde dann einen entsprechenden Hinweis (und/oder Link) ergänzen oder den Text umgehend entfernen.
Das Urheberrecht für meine eigenen Texte, Fotos und selbst erstellten Grafiken liegt allein bei mir. Kopieren oder jegliche Art von Weitergabe oder Veröffentlichung ist untersagt.

Copyright for all published poems, stories, quotes belongs to the respective author. Usually I don’t know the authors of the material and I would like to apologize to any authors who I don’t mention. I’m working to find the writers. If you do find your own work here, I would be grateful for an appropriate message. Then I’ll add a note (and/or a link) or will remove the text immediately. I look forward to hearing from you.
Copyright for my own writings, photos and graphics: Isa of Mayflower. Copying, spreading or any type of publication is prohibited.

2017/05/14

Hund ohne Namen

Vor ein paar Jahren sah ich Dich das erste Mal. Du warst ein hübscher, junger Bursche voller Tatendrang, vielleicht 6 oder 7 Monate alt, wahrscheinlich waren Deine Eltern Schäferhunde. Dein Blick zeigte Abenteuerlust, Du nahmst Deine neue Aufgabe sehr ernst und vielleicht warst Du auch ein bisschen stolz, dass man Dir so viel Verantwortung gab, wo Du doch noch gar nicht ganz erwachsen warst.
Als wir das erste Mal an Dir vorbeigingen, hast Du noch neugierig und interessiert versucht an den Zaun zu kommen, um Fengari und Lakoma mal "Guten Tag" zu sagen. Sicher hätten auch die Mädels gern mal "Hallo" zu Dir gesagt, aber die neue blinkende Kette war nicht lang genug. Ich sah die Überraschung auf Deinem Gesicht, die sich in Frustration verwandelte, als wir weiter gingen und Du uns bellend zurückriefst.
Du warst ein sehr schöner Hund, Dein Fell glänzte, Deine Augen haben geleuchtet, Du warst stark, gesund und kräftig. In der Nacht durftest Du auf dem Hof herumlaufen, bestimmt warst Du sehr glücklich, wenn der Bauer Dir die Kette abnahm und Du endlich Deine Muskeln bewegen konntest.
Oft sah ich Deinen sehnsüchtigen Blick, wenn wir unsere Runden an Dir vorbei zogen und oft stellte ich mir vor, wie glücklich Du wärst, wenn Du mal Deine Gegend erkunden könntest, das Moos im nahen Wald riechen, zarte Grashalme von der Pferdewiese zupfen, ein Bad im Teich oder mal eine Krähe über's Feld jagen und den anderen Hunden Hallo sagen könntest. Aber das durftest Du nicht, Du hattest einen Job.
Dein Blick und Dein Aussehen veränderten sich, Dein Fell wurde struppig, Dein Blick gehetzt, immer öfter und immer länger hörte man Dein verzweifeltes Bellen. Schon lange warst Du nicht mehr freundlich und neugierig, wenn wir vorbei kamen.
Ich weiß noch, wie oft ich an Dich dachte, wenn es regnete und stürmte und Du traurig und frierend in Deiner Hütte saßest. Wenn ich dann zu Hause war und meine Hunde zufrieden und warm in ihren Körbchen lagen, dachte ich oft an Dich und fragte mich, ob Deine Hütte auch trocken ist, ob Du vielleicht frierst, ob der Bauer Dir etwas zu fressen gab.
Hast Du manchmal Angst gehabt, wenn es gedonnert, geblitzt und gestürmt hat? Hast Du Dich manchmal gefragt, wie die Welt hinter Deinem Hof aussieht, wenn der Frühlingswind Dir die Düfte der Welt zutrug? Bestimmt hast Du Dich oft nach einem Freund gesehnt, der Dir das wuschelige Fell zerzaust und Dir sagt, was für ein lieber Kerl Du doch bist? Bestimmt hättest Du gern einen Kumpel gehabt, mit dem Du Deine einsamen Nächte teiltest.
Dein Bellen hat uns oft den ganzen Spaziergang begleitet und ich habe gehört, wie verzweifelt und traurig Du warst. Du wurdest älter, Deine Beine wurden steifer, ein magerer Hund bist Du geworden mit einem verfilzten Fell, oft warst Du heiser und Dein Gebell wurde leiser.
Heute Nachmittag sah ich, dass Deine Kette verlassen auf dem Hof lag, Du warst nicht mehr da …
Ich wünsche Dir eine schöne Reise ins Regenbogenland, Du Hund ohne Namen, mehr als jedem anderen, wünsche ich Dir, dass Du nun endlich erlebst, was es heißt, ein Hund zu sein. Tu endlich, was Du Dir immer gewünscht hast, lerne neue Freunde kennen, genieße den Wind, das Gras, Bäche und Bäume, tobe nach Herzenslust über weite Wiesen, genieße den Schlaf im Sonnenschein und einmal, nur einmal soll Dir ein Mensch sagen, wie sehr er Dich vermisst.
Du fehlst uns, Du Hund ohne Namen, wir werden Dich nie vergessen!

(Gudrun Hundertmark)

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