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Dieser Blog soll nicht nur eine Sammlung sein für alle, die wie ich Gedichte, Texte und einfach alles zum Thema Hund mögen, sondern auch eine Anerkennung für alle Autoren und Künstler, die uns mit ihren Werken große Freude bereiten, manchmal Trost spenden oder uns die Augen öffnen möchten für Missstände.

This blog is not only a collection for all of you who, like me, love poems, texts and simply everything about dogs, it is also intended to give recognition to all authors and artists who with their work give us great pleasure, sometimes solace and who also want to open our eyes to the abuse and neglect of animals.

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Ausgenommen meine eigenen Arbeiten, unterliegen alle in dieser Sammlung veröffentlichten Gedichte, Zitate, Geschichten etc. dem Urheberrecht des jeweiligen Verfassers. Leider ist mir dieser in den wenigsten Fällen bekannt. Ich möchte mich bei allen Autoren entschuldigen, die ich nicht namentlich erwähnt habe. Ich arbeite daran, die Autoren zu finden. Wer hier einen eigenen Text findet, dem wäre ich für eine Nachricht dankbar. Ich werde dann einen entsprechenden Hinweis (und/oder Link) ergänzen oder den Text umgehend entfernen.
Das Urheberrecht für meine eigenen Texte, Fotos und selbst erstellten Grafiken liegt allein bei mir. Kopieren oder jegliche Art von Weitergabe oder Veröffentlichung ist untersagt.

Copyright for all published poems, stories, quotes belongs to the respective author. Usually I don’t know the authors of the material and I would like to apologize to any authors who I don’t mention. I’m working to find the writers. If you do find your own work here, I would be grateful for an appropriate message. Then I’ll add a note (and/or a link) or will remove the text immediately. I look forward to hearing from you.
Copyright for my own writings, photos and graphics: Isa of Mayflower. Copying, spreading or any type of publication is prohibited.

2015/10/11

Prüfung aus Hundesicht

Am Morgen des Prüfungstages fiel mir die ständige Aufmerksamkeit auf, die die Familie meiner Wenigkeit widmete. Leichte Hektik auch, als sich Frauchen die Schuhe anzog. Die sonst übliche, nach Leckerli und Natur duftende Jacke, die schönen Turnschuhe blieben an der Garderobe. Frauchen trug Kleidung, die sie normalerweise dann anzieht, wenn ich zu Hause bleiben muss. Beunruhigend! Wir gehen zum Auto, Frauchen vergisst etwas. Hastet zurück. Streichelt mich. Warum?? Wir fahren zum Hundeplatz. Heute dürfen die vierbeinigen Kumpels nicht mit mir spielen, wir dürfen uns nicht beschnuppern. Merkwürdig!!! Ich zeige meinen good will und hebe hier und da das Bein. Auf meinem geliebten Hundeplatz wird heute nicht gelacht, keine Zurufe ertönen, jeder Zweibeiner riecht nach Stress. Wenn meine Kumpels von den Übungen zurückkommen, werden sie von den wartenden Menschen umringt, beklatscht und betätschelt. Eigenartig!!

Ich glaube, jetzt sind wir an der Reihe. Plötzlich entwickelt sich mein heißgeliebter Übermensch zu einem Fremden. Sie zerrt mich grob und hektisch zum Eingang. Der hastige, steife Schritt und die ernste Miene sind unangenehm. Ich weiche etwas zur Seite. Sofort kommt ein grimmiges FUSS. Die übliche Korrektur mit Leine oder Leckerli entfällt. Kein BRAV entschlüpft ihr, als ich mich, sobald sie anhält, hinsetze, damit ich sie wieder positiver stimmen kann. Warum benimmt sie sich so blöd? Sonderbar!

Ich werde langsam sauer!!!

Jetzt leint sie mich ab, und ich fühle mich wieder frisch. Ich schüttle mich kurz. Anscheinend ist die eisige Phase vorüber. Da zischt mir wieder ein unnatürliches FUSS entgegen. Jeden Meter, jede Wendung, jedes Anhalten haben wir trainiert, und ich kann alles wie im Schlaf. Trotzdem fehlt mir heute die Sicherheit. Ich finde den Faden zu meinem Oberhund nicht. So trotte ich nebenher. Ich fühle mich unwohl. Gäääähhhnn!!! Wieder halten wir an. Sie lobt mich nicht, trotzdem ich doch alles richtig gemacht habe. Ich weiß, dass jetzt, nach 19 Schritten, mein SITZ kommt. Doch der Befehl klingt anders. Gekrächzt. Es irritiert mich. Ich gehe vorsichtshalber in eine Stellung zwischen SITZ und PLATZ. So wird's schon recht sein. Frauchen bekommt den bösen Blick, lässt die Schultern herabfallen, ihre Haltung verrät nichts Gutes. Schnell lege ich mich hin, um meine Ergebenheit auszudrücken. So, wie sie jetzt auf mich zukommt, ist sie mir unheimlich. Jetzt habe ich Magendrücken. Und als sie mich am Halsband hochzieht, kusche ich wieder in Liegestellung.

Mir reicht's langsam!

Das erneute Losgehen mache ich zwar automatisch mit, aber als sie PLATZ herausstammelt, bleibe ich einfach stehen. Jetzt atmet sie auch noch fast hechelnd. Ich begebe mich vorsichtig zu ihr und hoffe, endlich ihr BRAV zu hören, aber sie wird immer zorniger. Da, wedel-wedel, sie geht in Richtung Bringhölzer. Meine Lieblingsübung. Mir lacht das Herz. Freudig gehe ich bei Fuß, setze mich blitzartig, als sie das Holz wegschießt, und warte auf ihr BRING. Es kommt, scharf, und als ich mich mit dem aufgenommenen Holz wieder Richtung Frauchen drehe, sehe ich ihre miese Laune. Weil ich sie auf der Spielwiese mit Stöckchenspielen immer aufheitern kann, versuch ich es jetzt und fordere sie auf, mir nachzurennen. Na los doch!!!! Da brüllt sie BRING und schäumt vor Wut. Nicht einmal die Spielaufforderung versteht sie. Ich lasse das Bringholz lieber fallen und gehe in die Grundstellung. Das mag sie doch sonst. Verzweifelt himmle ich sie an. Wieder falsch! Ich spüre es an Ihrer Körpersprache!! Es ist zum Verzweifeln!!

Die letzte Übung VORAN versetzt mich nun in einen Zwiespalt. Will sie das wirklich? Was will sie eigentlich? Kann ich ihr heute irgendetwas recht machen? Da fällt mir ein: Sie ist doch immer ganz begeistert, wenn ich morgens mein Häufchen erledige. Vielleicht erheitert sie das? Vielleicht bekomme ich sogar ein Extra-Leckerli? Ich laufe schnell seitlich an den Rand des Hundeplatzes und befreie mich, körperlich und seelisch. Ich komme ja gleich wieder.

Jetzt wird alles gut! Doch wie schrecklich.

Großer allmächtiger Wolf, bewahre mich vor dem Tierheim. Lass´ Abend werden.

Denn morgen wird sicher alles wieder gut. 

(Autor unbekannt)

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