Leben und
Tod eines Hundes, der nicht begriffen hat und auch nichts begreifen kann.
„Ich
öffnete meine Augen und sehe meine Mama die warm ist und dicke Zitzen hat. Ich
spiele mit meinen Brüdern und Schwestern, wir spielen, knurren und beißen
einander, und haben viel Spaß. Ich bin glücklich. Ich kann schon springen und
bellen, wenn fremde Leute kommen die mich auf den Arm nehmen und mich mitnehmen
nach Hause.
Alles
riecht fremd dort und ich fühle mich nicht heimisch, aber die Kinder lehren
mich allerlei wilde Spielchen, und das liebe ich. Ich darf in ihre Pantoffeln
beißen und auf ihrem Bett liegen um mit ihnen dort zu spielen. Die ganze
Familie lacht, wenn ich in die Ärmel beiße und schrecklich knurre.
Im Garten
jagen wir hintereinander her und ich darf in ihre Beine beißen. Ich darf alles
tun was ich will, sie lachen, wenn ich sie anspringe und ich bin glücklich.
Ich
bekomme neue Zähne und werde groß und stark. Wenn ich sie jetzt anspringe,
fallen sie manchmal um und weinen und dann sind die großen Menschen böse zu mir
und schreien. Wenn ich jetzt einen herrlich riechenden Pantoffel finde und
diesen zerbeiße, nehmen sie ihn weg und schlagen mich damit und schreien. Wenn
sie mich vom Bett herunterholen und ich knurre sie an, denn ich darf doch dort
schlafen, schreien sie wieder und jagen mich in den Garten. Ich darf nicht mehr
in das Haus und nicht mehr mit den Kindern spielen. Sie schließen mich in einen
Käfig. Ich bin unglücklich. Ich verstehe nicht was mir passiert. Ich jammere,
ich belle und ich möchte bei meinen Menschen sein. Ich werde verrückt. Wenn ich
jemand aus dem Haus kommen sehe, hoffe ich, sie kommen um mich zu holen und ich
belle. Da schreien die Menschen und schütten Wasser nach mir.
Ich bin
Tage und Wochen im Käfig, ich habe es warm und ich habe es kalt. Warum sitze
ich hier? Ich will heraus, ich will nicht allein sein. Ich belle und jammere.
Ich bin unglücklich.
Jetzt
sitze ich in einem fremden Käfig, zwischen anderen Käfigen mit vielen Hunden.
Wir jammern und manchmal kommen Menschen um uns anzusehen. Ich vertraue niemand
mehr und ich sitze hinten in meinem Käfig und weigere mich, jemanden
anzuschauen. Nie bleiben sie vor meinem Käfig stehen. Ich bleibe hier sitzen.
Warum sitze ich hier? Ich will heraus, ich will nicht allein sein. Ich belle
und jammere und bin unglücklich.
Da kommt
ein Mann mit einer Leine und einem Halsband - möchte er etwa mich haben? Er
nimmt mich mit durch viele Gänge in ein Zimmer, wo es fremd riecht. Er nimmt
eine Leine und bindet mir meine Schnauze zu. Warum macht er das, ich habe doch
nicht die Absicht zu beißen? Er nimmt mich in seinen Arm - will er doch
freundlich sein? Au - was macht er jetzt, er steckt etwas in mein Fell. Ich
kann meine Augen nicht mehr offen halten. Ich schließe sie, ich schlafe. Ich
höre auf traurig zu sein, weil ich allein bin. Ich höre auf mich zu fragen, was
es war, was die Menschen von mir wollten. Ich schlafe, und niemand tut mir mehr
weh, niemand schreit mit mir.“
Wenn nur
jeder, der züchtet und Welpen an Leute verkauft, die keine Ahnung von der Natur
und vor allem von der Verantwortung haben, die man als Hundebesitzer übernimmt,
daran denken und den Leuten vermitteln würden, dass man ja Mutterstelle an dem
Hundekind übernimmt, ihm beibringen muss, mit der Welt zurechtzukommen, mit ihm
kommunizieren muss, wenn also jeder, den es betrifft, sich immer wieder an
diese leider immer wiederkehrende Geschichte erinnern würde, könnte man so
vieles gegen diese Hundeschicksale tun.
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