Mich überfiel die Essenslust.
Wog 90 Kilo, war schön rund,
drum' schenkte mir mein Kind 'nen Hund.
Er stammte von den Bernersennen,
das Kind befahl: " Jetzt mußt du rennen !
Mit ihm, da wirst du es probieren,
die Rollen Speck abzutrainieren. "
'Nen Hund hatt' ich noch nie besessen
und dachte wieder mal ans Essen.
Das Pelzknäul wirkte so verloren,
wann war der Kleine wohl geboren ?
Mein Kind sprach: " Das war vor acht Wochen,
und gib ihm bitte keinen Knochen.
Der Kleine braucht jetzt Welpenfutter,
dann ist seine Welt in Butter. "
Das war'n des Kindes letzte Worte
und in der Küche stand 'ne Torte.
Ich hab sie nicht einmal probiert,
kein einziges Stückchen angerührt.
Der kleine Hund hat doll geweint,
war mit den Seinen nicht vereint.
Auch meine Augen war'n verschwommen,
ich hab' ihn auf den Arm genommen.
Machte dem süßen Pelzkopf Mut:
"Schatz, jetzt wird alles wieder gut ! "
Er schmiegte sich an meine Brust,
wie weggeblasen war mein Frust.
Es war zwar schon zu später Stunde,
da wagte ich 'ne Gassirunde.
Natürlich eine "Klitzekleine",
da tobten plötzlich Welpenbeine
auf grünem Rasen ausgelassen,
ich hinterher mit meinen Massen.
In seinen Augen konnt' ich's 'seh'n,
er fand das Leben wieder schön.
Barny hab ich das Kerlchen genannt,
und tiefe Liebe uns bald verband.
Aus Barny wurde inzwischen ein Barny-Bär,
und ich gebe ihn nie wieder her.
Wir streiften zusammen durch Feld und Flur,
mein Freund wurde für mich DIE ABMAGERUNGSKUR!
Ich muß nicht mehr pusten, muß nicht mehr schnaufen
und kann mir schicke Sachen kaufen.
Doch meinem Hund ist das völlig schnuppe,
wenn ich mich anzieh' wie eine Puppe.
Er liebt mich von Herzen, ob dick oder dünn;
die Hauptsache ist, ich kraule sein Kinn.
Mein Kind brachte mir das Glück ins Haus,
jetzt muß ich mich eilen, mein Barny will raus
(Autor unbekannt)
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