Es
war einmal ... ein kleiner Welpe – geboren an einem grauen Novembertag auf
einer großen Hundefarm mitten im Nirgendwo. Der kleine Welpe hatte noch 4
Geschwister; leise fiepend kauerten sie hungrig und frierend auf dem kalten
Lehmboden in einer zugigen Hütte. Ihre Mama wanderte rastlos in dem
Nebenzwinger hin und her, spürte den Hunger ihrer Kinder und das Verlangen nach
Wärme ... aber eine hohe Holzwand trennte sie unerbittlich von ihren Welpen.
Eines
Tages packte der Farmer die Welpen und steckte sie in eine Kiste. Vor Schreck
fingen der kleine Welpe und seine Geschwister laut an zu schreien, die Mutter
nebenan bellte aufgeregt zurück ... doch es half nichts, die Kiste wurde fest
mit einem Deckel verschlossen.
Ängstlich
kauerten sich die Welpen aneinander, fielen immer wieder von einer Ecke in die
andere. Plötzlich tat es einen Schlag und dann knallte eine Transportertür. Der
kleine Welpe hockte vor Schreck ganz starr in der Kistenecke ... Stunde um
Stunde vergingen, das laute Motorenbrummen machte dem kleinen Welpen Angst, der
Gestank von Urin und Kot vermischte sich mit dem Gefühl von Hunger und Durst ...
nach ein paar Stunden war der kleine Welpe mit seinen Kräften fast am Ende. Er
nahm kaum wahr, dass der Transporter endlich anhielt und die Tür sich öffnete.
Grobe Hände griffen sich den kleinen Welpen. Wie ein Stück Fleisch wurde er
rundherum begutachtet und dann in eine Gitterbox gepackt. Nach und nach kamen
auch drei seiner anderen Geschwister dazu ... der vierte wurde leblos aus der
Kiste geholt und achtlos in einen Eimer geworfen ... er hatte den Transport
nicht überlebt.
Ein
paar Stunden später – mittlerweile war es draußen hell geworden – wurde es
plötzlich sehr turbulent: viele Menschen gingen vor der Box auf und ab,
steckten ihre Finger durchs Gitter oder schoben ihr Gesicht ganz nah an die
Welpen heran. Während sich seine Geschwister ängstlich in die Ecke zurückzogen,
fand der kleine Welpe die wackelnden Finger ziemlich lustig. Neugierig schob er
seine Pfote durch die Gitterbox. Die Menschen lachten ihn an und schon öffnete
sich die Gittertür. Der kleine Welpe wurde auf den Arm eines kleinen Menschen
gesetzt und das erste Mal in seinem Leben sanft gestreichelt. Erst blieb er
stocksteif sitzen, während ihn immer mehr Menschenhände streichelten. Dann aber
schnupperte er an dem Gesicht direkt über ihn ... und damit hatte die Familie
die Entscheidung getroffen: dieser kleine Welpe war das passende
Weihnachtsgeschenk für das Töchterlein.
Stolz
wurde der kleine Welpe nach Hause getragen. Während die Eltern das
Weihnachtsfest vorbereiteten, spielte das kleine Mädchen mit dem kleinen
Welpen, welchem sie den Namen Charly gab. Sie fütterte ihn mit Plätzchen, bot
ihm Milch in ihrem Puppengeschirr an und probierte verschiedene Kleidchen an
dem kleinen Welpen aus. Nicht lange und die Eltern riefen zur Bescherung.
Voller Vorfreude rannte das kleine Mädchen zum Weihnachtsbaum, Charly wurde ihr
hinterher getragen. Das kleine Mädchen hatte jetzt aber nur noch Augen für das
heißersehnte neue elektronische Spielzeug. Charly spielte derweil im
Hintergrund mit den bunten Geschenkbändern.
Später am Abend zeigte die ungewohnte Milch-
und Keksmahlzeit bei Charly Wirkung, doch niemand beachtete den kleinen Welpen
und so setzte er sein Geschäftchen mitten ins Geschenkpapier. Mit einem spitzen
Schrei wurde Charly am Genick hochgerissen und geschüttelt. Das kleine Mädchen weinte
und wendete sich angewidert ab. Die Mutter schimpfte über den ekelhaften Dreck
und Gestank und stieß Charly mit einer groben Handbewegung in einen leeren
Pappkarton. Charly verstand seine kleine Welt nicht mehr – eben noch
heißbegehrtes Weihnachtsgeschenk, lag er nun allein in seiner kleinen
Pappschachtel und fiepste ängstlich vor sich hin ... nach einiger Zeit schlief
er schließlich vor Erschöpfung ein.
Am
nächsten Tag wurde er samt Schachtel wieder in den Laden zurückgebracht ...
zwei seiner Geschwister waren noch da und unsanft wurde er in die Gitterbox
geworfen. Schnell krabbelte er zu den anderen hin ... nun war er also wieder
ein kleiner namenloser Welpe, der auf eine neue Familie wartete.
Und
währenddessen wurden auf der Hundefarm im Nirgendwo wieder kleine Welpen
geboren. Leise fiepend kauern sie hungrig und frierend auf dem kalten Lehmboden
in einer zugigen Hütte ...
…
eine unendliche Geschichte!? SIE können etwas dagegen tun: Bitte verschenken
Sie keine Welpen zu Weihnachten! Lebendige Tiere gehören nicht unter den
Weihnachtsbaum!
(Kathrin
Hansen, Tierschützerin, www.hinsehen-statt-wegschauen.de)
*****
Die
Website ist leider nicht mehr verfügbar, aber ich denke, eine Verbreitung der
Geschichte ist im Sinne der Autorin, damit sie so viele Menschen wie möglich
erreicht.
No comments:
Post a Comment