… und der Frage, wem man eigentlich
trauen kann
In der Vergangenheit hatte ich wiederholt
schlechte Erfahrungen mit unserem ortsansässigen Tierheim gemacht, weshalb ich
dort nicht nach einem Hund suche. Bleiben ja noch viele, viele andere
Tierschutzorganisationen. Stimmt. Theoretisch jedenfalls. Denn langsam beginne
ich auch an denen zu zweifeln und zu verzweifeln. Immer wieder frage ich mich,
woran ich eine seriöse Tierschutzorganisation erkennen kann (abgesehen von den
großen, allgemein bekannten)? Und inwieweit kann ich dem, was geschrieben wird,
vertrauen?
Mein Anfangswissen bestand aus zwei
Überlegungen: Darauf achten, dass die angebotenen Hunde mit den notwendigen
Papieren ausgestattet sind und dass eine seriöse Tierschutzorganisation kein
Tier einfach abgibt sondern sich über Interessenten informiert (Selbstauskunft)
und eine Vorkontrolle durchführt (bzw. durchführen lässt). Bisher bin ich nur
Vereinen, Initiativen und Organisationen begegnet, bei denen es so ist. Das
ermutigte mich zunächst.
Darüber hinaus hatte ich mir überlegt,
dass ich lieber einen Hund nehmen würde, der sich auf einer Pflegestelle in
Deutschland befindet, als einen, der nach seiner Einreise direkt an mich
übergeben wird. Hier wurde es schon schwieriger. Oftmals werden die Hunde
direkt an die „Endabnehmer“ vermittelt. Davon ausgehend, dass es vermutlich viel
mehr Hunde als geeignete Pflegestellen gibt, zog ich es dennoch in Erwägung.
Doch dann kam eine Schreckensinformationen
nach der anderen:
In manchen Ländern ist es angeblich nicht möglich, bestimmte Tests durchzuführen, weil die technisch-medizinischen Voraussetzungen nicht vorhanden seien.
Oftmals seien die Papiere schlichtweg gefälscht.
Auch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit nach § 52 Abs. 2 AO von Vereinen und Organisationen sei heutzutage keine zuverlässige Orientierungshilfe mehr.
Gesundheitsprobleme mancher Hunde würden verharmlost oder ganz verschwiegen.
Mir ist schon lange bewusst, dass mit „der
Ware Hund“ auf unterschiedliche Weise Geschäfte gemacht werden und dass Mitleid
und Hilfsbereitschaft auch bei der Vermittlung von Hunden ausgenutzt werden. In
welch einen Dschungel ich mich jedoch begeben würde, das hatte ich nicht
geahnt.
Das Internet bietet heute umfangreiche
Möglichkeiten der Recherche. Doch wie aussagekräftig und zuverlässig sind die Informationen?
Positive und negative Bewertungen haben erstmal eines gemeinsam: Es sind subjektive
Meinungsäußerungen. (Ein gutes Beispiel bin ich hier selbst: Ich habe schlechte
Erfahrungen mit unserem ortsansässigen Tierheim gemacht und kenne viele, die
ebenfalls von negativen Vorkommnissen zu berichten wissen. Ganz sicher aber
gibt es ebenso viele Menschen, die sich positiv äußern. Ergo: Alles subjektive
Bewertungen.) Sofern sich also nicht negative Bewertungen und Berichte über
einen Verein oder eine Organisation mehren, bringt es mich nicht wirklich
weiter.
Trotz aller Widrigkeiten bin ich noch
immer überzeugt: Irgendwo wartet der richtige Hund auf Elisa und mich - ich
muss ihn nur finden.
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