Seine Augen sind immer aufmerksam.
In diesen Augen steht vieles geschrieben,
von Angst, Einsamkeit und Hieben.
Vieles, was andere nicht verstehen,
Kann ich in seinen Augen sehen.
Sein Kopf hängt müde herunter,
und wird wahrscheinlich nie mehr munter.
Er hat die Hoffnung längst aufgegeben,
und somit auch sein ganzes Leben.
Sein Körper ist von Narben übersät,
denn als ich ihn entdeckte war’s fast schon zu spät.
Ohne Wasser und ohne Futter lag er im Freien,
ob es regnete, hagelte oder begann zu schneien.
Das Dasein eines armen Kettenhundes führte dieser Hund,
Tag für Tag, Stund für Stund.
Wärme, Liebe und Geborgenheit lernte er nie kennen,
Er konnte nie auf einer grünen Wiese herumrennen.
Freiheit war für ihn ein Fremdwort,
eine schwere Eisenkette band ihn immer an denselben Ort.
Glücklicherweise habe ich ihn dann entdeckt,
Ganz verwahrlost und verdreckt.
Nun führt er ein gutes Leben,
Ich versuche ihm alles, was er braucht, zu geben.
Einen sauberen Schlafplatz, Aufmerksamkeit und genug zu Fressen,
Aber es ist klar, er kann all die Jahre nicht einfach vergessen.
Viel zu viel wurde hier schon von uns Menschen zerstört,
Niemand hat jemals auf ihn gehört.
Viele haben ihn gesehen, waren entsetzt und fragten: „Warum?“
Aber gekümmert hat sich niemand darum.
Alle meinten nur: „Ich kann ja sowieso nichts machen!“
Und konnten ein paar Minuten später wieder lachen.
Ich ließ das aber nicht so auf mir ruh'n,
denn ich wusste: Ich k a n n etwas tun!
Es kostete viel Mühe und Kraft,
Schlussendlich habe ich es jedoch geschafft.
Natürlich habe ich mich riesig gefreut,
und es bis jetzt keine Sekunde bereut.
Leider verbringen viel zu viele Hunde ein so elendes Leben,
und noch mehr Menschen stehen tatenlos daneben.
Sie denken: Dafür gibt es schließlich den Tierschutzverein,
der kann jedoch auch nicht überall gleichzeitig sein!
(Laila Schumacher)
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