Brief
von Billy an Jochen
Hallo,
lieber Jochen,
heute
Nacht war es, es war kein Traum.
Wir
liefen wie immer zu dem großen Baum.
Dort
hab ich gewartet, Du glaubtest es kaum.
Der
alte Weg, er war uns bekannt,
wie
oft sind wir hier entlang gerannt.
Nur
noch wenige Schritte, dann kehrten wir zurück.
Ich
wollte nicht fragen, doch Du spürtest meinen Blick.
Du
nahmst mich auf den Arm und hast mich ganz fest gedrückt.
Es
geht mir nicht gut, schon seit Tagen,
wir
müssen zum Arzt, brauchst mich nicht fragen,
lass
uns heute Abend gehen
dann
werden wir weitersehen.
Aber
vorher lass mich noch ein bisschen ruh‘n,
denn
hier kann mir niemand was tun.
Bald
ist es soweit, darf Dir nichts sagen,
Du
weinst ja schon Jochen, bitte nicht verzagen.
Heute
Mittag kam Olli, ach hab ich mich gefreut,
auch
er drückte mich, auch ihm tat ich leid.
Ich
sagte, sag Grüße zu meiner Schwester,
sei
weiterhin lieb zu ihr, dass sie nicht heult.
Leb
wohl lieber Olli, aber sag nichts zu Jochen,
er
hat so viel Angst, schon seit Wochen.
Er
sorgt sich um mich und kann nichts tun,
es
ist wohl mein Alter, bald kann ich ruh‘n.
Nun
ist es Zeit, wir müssen nun gehen,
ein
letzter Blick in die Runde,
wie
gern würd ich dies hier wiedersehen.
Auch
Jochen spürt meinen traurigen Blick,
ich
geb‘ ihm die Pfote, blick nicht zurück,
schau
auf die Hecken und Sträucher,
auf
den großen Baum,
nein
es ist wahr, es ist kein Traum.
Es
ist wie ich dachte, mein Herzchen ist lahm.
Sie
sagten zu Jochen, wir wissen nicht,
wie
man es retten kann.
Ach
lieber Jochen, nun weine nicht,
denk
an die schöne Zeit,
mit
mir kleiner Wicht.
Denk
an die vielen schönen Stunden,
dann
reißt es keine Wunden.
Leb
wohl lieber Jochen, vergesst mich nicht,
lasst
ein kleines Plätzchen in Eurem Herz,
für
mich kleinen Wicht.
Halt
stopp, drück mich ein letztes Mal,
ich
hab Dich lieb, zwölf Jahre ist eine gute Zahl.
Solange
war ich bei Dir, mein lieber Jochen,
jetzt
hör ich auch Dein Herzchen pochen.
Bitte
geh‘ jetzt, ich winke Dir zu,
laut
hör ich Dich schluchzen, bringt mich zur Ruh.
Lasst
es ein letztes Mal sagen, es ist kein Traum,
jetzt
sehe ich wieder den großen Baum,
mein
lieber Jochen, ihr seid alle da,
ich
kann euch sehen, nun ist alles klar.
Im
Himmel bin ich, dort gibt es keine Träume,
nur
Hecken, Sträucher und große Bäume.
Es
war so schön die Zeit mit Dir,
ich
musste fort und Du bliebst hier.
Leb
wohl, lieber Jochen!
*****
Brief
von Jochen an Billy
Alles
ist anders mein lieber Billy
Wir
mussten uns trennen, wir wollten es nicht.
Sie
sagten, es ist gut für Dich.
Lieber
Billy, ich weiß nicht ob es stimmt, was soll ich nur tun.
Mein
Kopf dröhnt, mir zittert die Stimme.
Ich
verstehe mich nicht.
Ich
sagte "Leb wohl kleiner Billy". Es tut mir so leid.
Ich
kann nicht bleiben, kann Dich nicht leiden sehn.
Du
schaust so traurig und kannst es nicht verstehen.
Lieber
Billy, Du schaust mich an, Deine Augen sagen mir
'lass
mich nicht allein, lass mich bleiben bei dir.'
Tränen
fließen über mein Gesicht, oh lieber Gott
lass
ihn bleiben, nimm ihn nicht fort.
Sie
sagen, 'Du musst Dich entscheiden,
es
ist das Beste für Billy, lass ihn nicht leiden.'
Lieber
Billy, ich spüre Deine Wärme, Dein kleines Herzchen
ich
drück Dich ganz fest, Du fühlst Dich geborgen.
Was
soll ich nur tun, ich will weiter für Dich sorgen.
Ich
will Dich vorm Tode retten,
wollte
Dich befreien von dem Schrecken
doch
Sie sagen, Du kannst Billy nicht retten.
Lieber
Billy, ohnmächtig höre ich die Worte und schaue Dich an,
mein
kleiner Billy, es schmerzt so sehr.
Was
soll ich nur tun, bald gibt es Dich nicht mehr.
Die
Minuten verrinnen, verzeih mir mein Freund.
Du
bist mein Licht des Sonnenscheins,
ich
schließ‘ Dich in mein Herz, du bist nicht allein.
Lieber
Billy, zwölf Jahre waren wir zusammen, nun bist Du gegangen.
So
lustig, so lieb und treu von der Krankheit gefangen.
Nie
hast Du geklagt hast immer nur geschaut,
Warst
in der Hoffnung hast an mich geglaubt.
Ich
hielt Dich fest, Dein kleiner Körper zitterte,
Du
sahst mich an, warst nicht verbittert.
Lieber
Billy, nun bist Du fort,
an
einem anderen Ort.
Bestimmt
ohne Schmerzen ohne Leiden.
Bald
werden wir uns wieder vereinen.
Hast
mich immer treu begleitet.
In
meinem Herz, danke ich dafür,
leb
wohl kleiner Billy, in meinen Träumen bist Du immer noch hier.
(von
Joe, zum Abschied an seinen Hund Billy)
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